Seit über 6 Jahren wird ViViRA unter intensiver Einbindung von Ärzt*innen und Patient*innen nach modernsten klinischen Behandlungsmethoden entwickelt und mit dem höchsten Anspruch an klinische Evidenz in seiner Wirksamkeit und Patientensicherheit überprüft.
Die digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) ViViRA bietet ein wirksames bewegungstherapeutisches Trainingsprogramm für unspezifische und degenerative Rückenschmerzen, das sich in den Alltag von Patient*innen einfügt: ViViRA ist jederzeit per App verfügbar, kann ohne Hilfsmittel verwendet werden und passt sich kontinuierlich dem individuellen Therapiebedarf der Patient*innen an. Die Ergebnisse der jüngst veröffentlichten klinischen Studie¹ zeigen, dass die Anwendung von ViViRA Rückenschmerzen in klinisch relevantem Ausmaß reduziert - und zwar stärker als die allgemeine Krankengymnastik im Versorgungsalltag. Die Studie zeigt außerdem, dass mit ViViRA die therapiebegleitende Schmerzmitteleinnahme erfolgreich reduziert wird2.
Rund 60% der Deutschen gaben laut Robert-Koch-Institut im Jahr 2020 an, in den letzten 12 Monaten mindestens einmal Rückenschmerzen gehabt zu haben. Rückenleiden gehören damit zu den häufigsten Ursachen für die Inanspruchnahme des Gesundheitssystems, Arbeitsunfähigkeit und Frühberentung3. Die aktuelle Versorgung von Patient*innen mit Rückenschmerzen weist jedoch erhebliche Lücken auf, die den Zugang zur Therapie erschweren: Mehr als 50% aller Patient*innen warten 3 Wochen oder länger auf ihren ersten Physiotherapietermin4. Begrenzte Öffnungszeiten von Physiotherapie-Praxen stellen für Patient*innen mit unflexiblen Arbeitszeiten häufig ein Problem dar. Auch für Menschen in ländlichen Regionen mit großer Entfernung zur behandelnden Praxis ist der Therapiezugang oft nur schwer möglich.
Die DiGA ViViRA steht Patient*innen mit ärztlicher Verordnung unabhängig von Ort und Zeit zur Verfügung und kann unmittelbar begonnen werden. Täglich personalisierte bewegungstherapeutische Übungen werden durch Video, Ton und Text angeleitet und anhand von Patientenfeedback zu Schmerz und Funktion durch einen medizinischen Progressionsalgorithmus individuell und kontinuierlich angepasst. Patient*innen können ViViRA mit ärztlichem Rezept so häufig und so lange wie nötig anwenden. ViViRA wurde im Jahr 2022 vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) aufgrund der klinischen Evidenz zur Behandlung von unspezifischen und degenerativen Rückenschmerzen dauerhaft in das Verzeichnis erstattungsfähiger digitaler Gesundheitsanwendungen aufgenommen und kann somit von allen Ärzt*innen kollektivvertraglich verordnet werden. Dabei ist sie budgetneutral und belastet nicht das ärztliche Arznei- oder Heilmittelbudget. Auch die meisten privaten Krankenversicherungen (PKV), die Beihilfe sowie die gesetzliche Unfallversicherung erstatten die Kosten für ViViRA. Seit kurzem ist die Verordnung von ViViRA zudem im Rahmen des stationären Entlassmanagements rechtssicher möglich.
Beschreibung
In einer randomisiert kontrollierten Studie wurde die Wirksamkeit von ViViRA im Vergleich zur Physiotherapie (allgemeine Krankengymnastik) zur Behandlung von Rückenschmerzen im Versorgungsalltag untersucht. Es erhielten 108 Patient*innen eine Therapie mit ViViRA (Interventionsgruppe) und 105 Patient*innen eine allgemeine Krankengymnastik (Kontrollgruppe). Über 12 Wochen machten die Patient*innen in beiden Gruppen Angaben zur Entwicklung ihrer Schmerzintensität und ihrer Schmerzmitteleinnahme.
Ergebnisse
Klinisch relevante Reduktion der Schmerzintensität
Die durchschnittliche Schmerzreduktion in der Interventionsgruppe mit ViViRA war zu jedem Messzeitpunkt statistisch signifikant und klinisch relevant1,5,6: Patient*innen mit der ViViRA-Therapie gaben 2 Wochen nach Studienbeginn eine Schmerzreduktion von 38% auf einer verbal-numerischen Ratingskala (VNRS)7 an. Nach 12 Wochen war der Schmerz um 53% verringert.
Überlegenheit gegenüber der Physiotherapie im Versorgungsalltag
Die Schmerzreduktion in der Interventionsgruppe mit ViViRA war zu jedem Messzeitpunkt größer als die in der Kontrollgruppe mit Physiotherapie (allg. Krankengymnastik). Nach 2 Wochen war die Schmerzintensität in der Interventionsgruppe 35 Prozentpunkte und nach 12 Wochen 39 Prozentpunkte geringer als in der Kontrollgruppe.
Abbildung 1: ViViRA reduziert Rückenschmerzen
Dargestellt ist die von Patient*innen angegebene Intensität des Rückenschmerzes in der Interventionsgruppe mit ViViRA und in der Kontrollgruppe mit Physiotherapie (allg. Krankengymnastik) bei Studienbeginn sowie nach 2, 6 und 12 Wochen. Die Schmerzintensität wurde auf einer verbal-numerischen Ratingskala (VNRS) bewertet. Auf dieser entspricht 0 “kein Schmerz” und 10 “stärkster vorstellbarer Schmerz”. Dargestellt sind Mittelwerte der Intention-to-Treat-Population. Abbildung adaptiert nach: Weise et al. (2022)¹.
Statistisch signifikante Reduktion der Schmerzmitteleinnahme
Die durchschnittliche Reduktion der Schmerzmitteleinnahme in der Interventionsgruppe mit ViViRA war ebenfalls statistisch signifikant2: Patient*innen mit der ViViRA-Therapie gaben in den Wochen 3-6 im Vergleich zu den Wochen 1-2 eine verringerte Schmerzmitteleinnahme von 54% anhand einer Skala zur Bewertung der zeitgleich eingenommenen Schmerzmedikation (MQS-III) an. In den Wochen 7-12 verringerte sich die Schmerzmitteleinnahme um 67%.
Überlegenheit gegenüber der Physiotherapie im Versorgungsalltag
Die Schmerzmitteleinnahme in der Interventionsgruppe mit ViViRA war in den Wochen 3-6 um 60 Prozentpunkte geringer als in der Kontrollgruppe mit Physiotherapie (allg. Krankengymnastik). In den Wochen 7-12 war die Schmerzmitteleinnahme in der Interventionsgruppe 40 Prozentpunkte geringer als in der Kontrollgruppe.
Abbildung 2: ViViRA reduziert die Schmerzmitteleinnahme
Dargestellt ist die Schmerzmitteleinnahme bei Rückenschmerzen der Patient*innen in der Interventionsgruppe mit ViViRA und in der Kontrollgruppe mit Physiotherapie (allg. Krankengymnastik) während der Erhebungsphasen in den Wochen 1-2, 3-6 und 7-12. Die Einnahme von Schmerzmitteln wurde mit der MQS-III-Skala (Medication Quantification Scale III) bewertet. Diese erlaubt die Medikamenteneinnahme in einem numerischen Wert zu quantifizieren. Dabei berücksichtigt werden die Stoffgruppe, Dosis und potentielle Toxizität. Dargestellt sind Mittelwerte der Intention-to-Treat-Population. Abbildung adaptiert nach: Hans et al. (2022)2.
¹ Weise, H., Zenner, B., Schmiedchen, B., Benning, L., Bulitta, M., Schmitz, D., & Weise, K. (2022). The Effect of an App-Based Home Exercise Program on Self-reported Pain Intensity in Unspecific and Degenerative Back Pain: Pragmatic Open-label Randomized Controlled Trial. Journal of medical Internet research, 24(10), e41899. https://doi.org/10.2196/41899
² Hans, F.P., Schmidt, A., Benning, L. (2022, 28.–30. April). Concomitant use of pain medication in a randomized controlled trial of a digital therapeutic for the treatment of lower back pain [Konferenz-Abstract]. 70. Jahrestagung der VSOU e.V., Baden-Baden, BW, Deutschland.
³ von der Lippe, E., Krause, L., Porst, M., Wengler, A., Leddin, J., Müller, A., Zeisler, M. L., Anton, A., Rommel, A., & BURDEN 2020 study group (2021). Prevalence of back and neck pain in Germany. Results from the BURDEN 2020 Burden of Disease Study. Journal of health monitoring, 6 (Suppl 3), 2–14. doi.org/10.25646/7855
4 Patienten müssen auf Physiotherapietermin lange warten (2018, 19. Juli). www.aerzteblatt.de/nachrichten/96563/Patienten-muessen-auf-Physiotherapietermin-lange-warten
5 Ostelo, R. W., Deyo, R. A., Stratford, P., Waddell, G., Croft, P., Von Korff, M., Bouter, L. M., & de Vet, H. C. (2008). Interpreting change scores for pain and functional status in low back pain: towards international consensus regarding minimal important change. Spine, 33 (1), 90–94. doi.org/10.1097/BRS.0b013e31815e3a10
6 Olsen, M. F., Bjerre, E., Hansen, M. D., Tendal, B., Hilden, J., & Hróbjartsson, A. (2018). Minimum clinically important differences in chronic pain vary considerably by baseline pain and methodological factors: systematic review of empirical studies. Journal of clinical epidemiology, 101, 87–106.e2. doi.org/10.1016/j.jclinepi.2018.05.007
7Aicher, B., Peil, H., Peil, B., & Diener, H. C. (2012). Pain measurement: Visual Analogue Scale (VAS) and Verbal Rating Scale (VRS) in clinical trials with OTC analgesics in headache. Cephalalgia : an international journal of headache, 32 (3), 185–197. https://doi.org/10.1177/
Dr. med. Leo Benning, MPH
Head of Clinical, ViViRA Health Lab
Arzt und Wissenschaftler, Universitätsklinikum Freiburg
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