Unsere Online-Fortbildung soll Ärzt*innen mittels eines interdisziplinären Vortrags einen Überblick über Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) als neuen Leistungsbereich geben. Vor allem sollen im Bereich von Erkrankungen des Bewegungsapparats neue Therapie- und Anwendungsmöglichkeiten für Patient*innen aufgezeigt und Sie als Anwender*innen für den Einsatz in der Praxis fit gemacht werden.
Rund 60% der Deutschen gaben laut Robert-Koch-Institut im Jahr 2020 an, in den letzten 12 Monaten mindestens einmal Rückenschmerzen gehabt zu haben. Rückenleiden gehören damit zu den häufigsten Ursachen für die Inanspruchnahme des Gesundheitssystems, Arbeitsunfähigkeit und Frühberentung¹.
Die aktuelle Versorgung von Patient*innen mit Rückenschmerzen weist jedoch erhebliche Lücken auf, die den Zugang zur Therapie erschweren: Mehr als 50% aller Patient*innen warten 3 Wochen oder länger auf ihren ersten Physiotherapietermin². Begrenzte Öffnungszeiten von Physiotherapie-Praxen stellen für Patient*innen mit unflexiblen Arbeitszeiten häufig ein Problem dar. Auch für Menschen in ländlichen Regionen mit großer Entfernung zur behandelnden Praxis ist der Therapiezugang oft nur schwer möglich.
DiGA für den muskuloskelettalen Bereich sind durch das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zugelassene digitale Therapeutika. Sie bieten in der aktuellen Versorgungssituation ein neuartiges Therapieangebot für Patient*innen mit muskuloskelettalen Schmerzen. Ein individuelles, digital angeleitetes bewegungstherapeutisches Trainingsprogramm für zu Hause hilft nicht nur dabei, Schmerzen zu reduzieren, sondern auch körperliche Funktionen wiederherzustellen sowie die Souveränität von Patient*innen fördern.
Ob Orthopäd*in, Unfallchirurg*in, Hausärzt*in, Internist*innen ohne Schwerpunkt, Fachärzt*in für Physikalische und Rehabilitative Medizin oder Psychotherapeut*in, DiGA können schnell und unkompliziert auf Kassenrezept verordnet werden. Sie sind leitliniengerecht entwickelt und budgetneutral. Darüber hinaus werden höchste Maßstäbe für Datenschutz und Informationssicherheit angesetzt. Erfahren Sie mehr in der CME-Fortbildung.
¹ von der Lippe, E., Krause, L., Porst, M., Wengler, A., Leddin, J., Müller, A., Zeisler, M. L., Anton, A., Rommel, A., & BURDEN 2020 study group (2021). Prevalence of back and neck pain in Germany. Results from the BURDEN 2020 Burden of Disease Study. Journal of health monitoring, 6 (Suppl 3), 2–14. doi.org/10.25646/7855
² Patienten müssen auf Physiotherapietermin lange warten (2018, 19. Juli). www.aerzteblatt.de/nachrichten/96563/Patienten-muessen-auf-Physiotherapietermin-lange-warten